galerie januar: VIDEO:MUSIK

Stefan Rohrer: "Stefan Rohrer spielt Rachmaninov", Videostill

Stefan Rohrer: "Stefan Rohrer spielt Rachmaninov", Videostill

Die Auswahl für VIDEO:MUSIK schließt von vornherein Musikvideos im gängigen Verständnis von Kurzfilmen, die Musikstücke mit Bildern begleiten, aus und setzt stattdessen auf die originelle Qualität von Künstlervideos.

Vernissage:  13. September 2013, 19.00 Uhr

Laufzeit: 14. September bis 25. September 2013

Der fensterlose Innenraum des Standardcontainers, den die KunstVereineRuhr während der Emscherkunst.2013 abwechselnd bespielen, ist eher“ Black Box“ als „White Cube“. Es erscheint naheliegend, die minimalistische Box mit Hilfe von Beamer, Abspielgerät und Lautsprechern hinter einer raumhohen Rückprojektionsfolie in einen Lichtspielraum zu verwandeln.

Die galerie januar zeigt  in einem von ihr kuratierten abwechslungsreichen Programm höchst unterschiedliche künstlerische 1-Kanal-Videos, die ein Gemeinsames in ihrem zentralen Gegenstand haben, nämlich der Musik. Auf sie als thematische Leitlinie der Auswahl soll auch der übergreifende Titel des Screenings „VIDEO:MUSIK“ hinweisen. Bewusst finden damit die zwei Bereiche, die in  Form von Filmprojektionen und dem Musikprogramm ohnehin Bestandteile des Angebots an Veranstaltungen der KunstVereineRuhr bei der Emscherkunst.2013 sind, in  einem einzigen Medium zusammen.

Die ausgewählten sechs Positionen werden während der gesamten Öffnungszeit durchgehend und aufeinander folgend gezeigt, wobei die Laufzeit eines Durchgangs der jeweils kurzen Filme nicht mehr als  40 Minuten beträgt und also – genau wie die Zahl der Teilnehmer/innen – noch überschaubar für den Besucher bleiben soll. Für die getroffene Auswahl, die von vornherein lediglich Musikvideos im gängigen Verständnis von Kurzfilmen, die Musikstücke mit Bildern begleiten, ausschloss und stattdessen auf die originelle Qualität von Künstlervideos setzte, spielte insbesondere die Frage eine Rolle, ob der jeweilige Beitrag nicht nur den Kenner der Videoszene sondern auch den unvorbereiteten Besucher, egal an welcher Stelle des Videoprogramms dieser den Container betritt, sofort in seinen Sog ziehen und zum zumindest mehrminütigen Verweilen veranlassen kann. Die ausgewählten Beiträge sind allesamt von einem bis ins Skurrile reichenden Humor geprägt und entsprechend unterhaltend, ohne ihren künstlerischen Anspruch aufzugeben.

In der für sie insgesamt kennzeichnenden Präzision der Bild- und Tonsprache und deren unterschiedlichem Wechselverhältnis bieten die Videoarbeiten von Freya Hattenberger, Martin Liebscher, Lucie Mercadal, Jens Pecho, Stefan Rohrer und Corinna Schnitt eine größtmögliche Gewähr dafür, unseren Gehör- wie Gesichtssinn gleichermaßen beschäftigen und faszinieren zu können, und zwar sowohl auf Anhieb wie über die tatsächliche Betrachtungszeit hinaus.

Text: Ulrich Fernkorn

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