DAI GOANG CHEN – STERNFAHRT

oberhausensternweb

Architektur-Projekt über Oberhausen – Mein, dein und unser Gesicht

Projekt – Sternfahrt

Die Sternfahrt hat ihre eigene Bedeutung. Aber aus der Perspektive des Ausländers habe ich den Begriff uminterpretiert, humorvoll gedeutet und wortwörtlich übernommen, als tatsächlichen Stern.

Das Projekt beginnt mit der Fahrrad-Fahrt vom Ort der Artist-in-Residence in Oberhausen ausgehend.

Wenn ich eine Stadt zum ersten Mal besuche, nehme ich zunächst die Umgebung wahr und die zugehörigen Gebäude. Die Architektur bildet das Gesicht der Stadt und durch sie können wir die Geschichte des Ortes durchmessen, was ebenso für die Industrie der Stadt gilt.

Wir konzentrieren uns darauf, was die Stadt uns über sich verraten kann.

Eine Stadt, deren kulturelles Erbe auf der Tourismus-Industrie aufbaut, ist wahrscheinlich geprägt von großen, hochmodernen Wohnkomplexen und Hochhäusern, etwas, das für die Finanzmetropolen in ähnlicher Weise gilt.

Das Sammeln von solchen Informationen, die Rückschlüsse auf die Geschichte zulassen, wird nun also mit dem Fahrrad durchlebt, um sie zugleich zu dokumentieren. Die bei diesem Verfahren entstandenen Bilder werden gesammelt und auf Basis verschiedener Techniken miteinander kombiniert. Dabei ist natürlich möglich, dass den realen Bewohnern dieser Gebäude bewusst wird, dass sie und ihre Häuser Teil einer Kombination von Zeichnungen, Skulpturen und damit der ganzen Installation sind, ebenso wie Teile von Häusern aus der Nachbarschaft.

Die Titel der Arbeiten setzen sich aus den Adressen und architektonischen Details zusammen. Die Hauseinwohner werden direkt bemerken, dass sie als grundlegendes Material für meine Arbeit dienen. Darüber hinaus, wird es ihr Interesse wecken, mit welchen Gebäuden aus der Nachbarschaft ihr eigenes kombiniert wird.

Das könnte ein Ansatz sein, die Menschen anzuregen, sich für den Ort, an dem sie leben und die Menschen, die ihn bewohnen, zu interessieren.

Ausstellungskonzept:

Sammeln der Bilder / Sammeln visueller Informationen:

Ich beginne damit, indem ich architektonische Besonderheiten, Häuser und öffentliche Einrichtungen in Oberhausen fotografiere. Die gesammelten Materialien werden sortiert und mithilfe von Photoshop zusammengefasst.

Danach werde ich die dabei entstandene Collage mithilfe verschiedener Medien, wie zum Beispiel Zeichnung experimentell verändern. Das Experiment wird von der Herstellung von zwei- und dreidimensionalen Arbeiten abschließen.

Die Ausstellung im Arbeitscontainer im BLOWIN’ FREE Containerdorf setzt sich demnach folgendermaßen zusammen:

Dokumente: Stadtpläne und Fahrpläne zeigen die Verläufe und Fahrradrouten an

Sammlung: das Material wird auf verschiedene Weise und an verschiedenen Orten gesammelt, Montage der Einzelelemente

Experiment: Das Resultat als zwei- oder dreidimensionale Arbeit

Text: Dai Goang Chen

 

 

Im zweiten Drittel bezieht der aus Südkorea stammende Dai Goang Chen Quartier im Containerdorf der KunstVereineRuhr. 1970 in Seoul geboren lebt und arbeitet er in Yangpyung, Korea und bis heute in Seoul. 2006-2007 war er Meisterschüler bei den Professorenbrüdern Maik und Dirk Löbbert an der Kunstakademie Münster.

Sein Projekt für BLOWIN’ FREE reflektiert die unmittelbare architektonische Umgebung der Emscherinsel am Standort in Oberhausen. Nach einer Recherche-Phase wird der Künstler in Modellen eine Klassifizierung dieser Eigenschaften vornehmen. Dieses ästhetische Experiment bewegt sich zwischen soziologischer Forschung, Kunst, Design und Architektur.

Dai Goang Chens Arbeiten gehen von seiner unmittelbaren Wahrnehmung und Erfahrung von Orten und deren Umgebung aus. Er konzipiert ortsspezifische und situationsbedingte Konstruktionen.

Text: Sandra Dichtl

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